Ein musikalischer Hochgenuss war am letzten Freitag in Egolzwil das Doppelkonzert von zwei unterschiedlichen - gemeinsam spielend aber harmonischen - Ensembles. Das Entlebucher Septett «Bierifroueplus» und die Wiggertaler Blaskapelle ernteten abschliessend ein Standing-Ovation.
Bereits mit der klangvollen Konzerteröffnung spielten sich die beiden Formationen in die Herzen des zahlreichen Publikums. Und mit launigen Ansagen moderierte der – auch verbal schlagfertige - Schlagzeuger Martin Bachmann das vielseitige Konzertprogramm.
Vom Familienchörli zum bekannten Bierifroueplus-Septett
Was vor bereits mehr als dreissig Jahren als Familienchörli begonnen hat, ist seit längerer Zeit das reine Bieri-Septett. Das ist familiär eine verschränkte Konstellation mit dem komponierenden Ehepaar Ruedi und Lisbeth Bieri-Bieri, mit Ruth als Lisbeth’s Schwester, den drei Nichten Sandra, Severine und Andrea sowie dem Neffen Patrik; hallo, also alles klar!? Geprobt wird in Finsterwald bei Ruedi und Lisbeth im entlegenen Eibach, unweit des historischen Brüedere-Chäppali. Meistens dort kamen Ruedi’s Inspirationen zu seinen weitherum bekannt gewordnen Eigenkompositionen wie «Dini Seel la bambele la» oder naheliegend «s’Fischterwald Lied». Das Septett wird mit Simon Haller (Handorgel) und Jean-Claude Reichenbach (Bassgeige) komplettiert. Simon Haller begeistert immer auch selber mit bestaunenswert virtuosen Darbietungen, taktsicher begleitet durch den genannten Bassgeiger und dem Schlagzeuger Martin Bachmann.
Eine verschworene Truppe
Sprichwörtlich «ein Herz und eine Seele» seien die vierzehn Bläser und ihre musikalische Leiterin Theres Müller-Tanner, und dies seit bald vierzig Jahren. Moderator Martin Bachmann wertschätzte deren Leidenschaft als souveräne und motivierende Dirigentin und das ‘verschworene’ Verhältnis mit der Bläserschaft. Das mehrmalige Zusammenspiel mit Liedern der Bierifroueplus und Intonationen der Blaskapelle jedenfalls war sehr gefühlvoll und dynamisch. «s’Füür vo de Sehnsucht» oder «s’geit uf de Wält», dem gehaltvollen Jodellied von Ruedi Marti, waren zwei solcher Beispiele. Übereinstimmend konstatierten aus dem Luzerner Seetal die vier Häberlis aus Aesch und zwei Besmer’s aus dem zugerischen Oberägeri, ‘die weite Fahrt habe sich jedenfalls gelohnt’.
Ein lustvoller Ausklang unter Musikfreunden
Für den veranstaltenden Verein «Spektrum Egolzwil-Wauwil» war es Stolz und Ehre zugleich, diese beiden Formationen, welche schon dreimal im KKL gemeinsam aufgetreten seien, für ein so zahlreiches Publikum auf der Egolzwiler Bühne engagieren zu können. Dem offiziellen Konzertabschluss folgte dann noch ein herzhafter und feucht-fröhlicher Ausklang in der ad-hoc Kafistube. Die Bierifroueplus mit ihren wunderbaren Stimmen, der virtuose Simon Haller und die Wiggertaler (ebenfalls sangesfreudig!) waren spontan bis nach Mitternacht dabei. Schön war’s jedenfalls: «zämehöckle, e chli singe, luschtig si ond s’Glöck vo de Wält gniesse».
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